Am Sportplatz 1, 03238 Lichterfeld
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17/18, 1. Spieltag: Lichterfeld – SpG DoKi/Tröbitz 3:4 (3:4)

+ + + Torflut in den ersten 22 Minuten und Aufholjagd ohne Glück führen zu unnötiger Niederlage + + +

Zum Saisonstart in die Kreisliga stand unsere Mannschaft – wie schon in der vergangenen Saison – der Elf von der SpG Doberlug-Kirchhain / Tröbitz gegenüber. Das Spiel begann famos und die Zuschauer bekamen bereits innerhalb der ersten 22 Spielminuten ganze sieben Tore zu sehen. Unglücklicher Weise musste unser Team nach einer 1:0-Führung durch Niklas Neuber innerhalb von nur sechs Minuten, vier Gegentore hinnehmen, wodurch man nach bereits 15 Minuten mit 4:1 in Rückstand lag. Bis zur 22. Minute gelang dann durch Dennis Pawlak und Nico Kloditz der 4:3-Anschluss, doch das Glück war unserem Team an diesem Tage nicht hold. Nach guten weiteren Möglichkeiten und einem verschossenen Elfmeter ging es mit dem Rückstand in die Pause und in der zweiten Halbzeit sollte keinem der beiden Teams mehr ein Tor gelingen, was schließlich DoKi/Tröbitz zum glücklicheren Gewinner machte.

Auch wenn man gegen den gleichen Gegner startete, gab es einen Unterschied zur Vorsaison – in diesem Jahr startete man mit einem Heimspiel. Auf Grundlage der in diesem Jahr sehr intensiven Vorbereitung, und da man den Kern der Mannschaft zusammen halten konnte und noch einige neue Gesichter dazu bekam, hatten sich unsere Blau-Weißen für den ersten Spieltag viel vorgenommen. Die Spielgemeinschaft spielte keine optimale Vorbereitung und wollte in diesem Spiel sicher den Hebel umlegen und wie im Vorjahr einen Sieg einfahren.

Das Spiel begann wie die Feuerwehr, ohne großes Abtasten. Bereits beim ersten Durchbruch durch die Abwehr der Gäste zeigte sich unser Aushilfsstürmer Niklas Neuber – der seine Sache über die gesamte Spieldauer sehr überzeugend spielen sollte – sehr durchsetzungsstark und konnte letztendlich erst im Strafraum per Foulspiel gestoppt werden. Bereits nach fünf Minuten hieß es folgerichtig Elfmeter, den der Gefoulte selbst sicher verwandelte. Besser hätte der Start für unser junges Team nicht laufen können, doch was sich in den folgenden zehn Minuten abspielen sollte, ist schwer zu erklären und auch kaum nachvollziehbar. Denn auch der Gast sollte mit dem ersten Angriff in der neunten Minute bereits erfolgreich sein und konnte den Ausgleich erzielen – wobei dieser eher zufällig zustande kam. Im eigenen Spielaufbau unserer Blau-Weißen erfolgt auf der Außenbahn ein Ballverlust. Der Ball wird von einem Gästespieler eher unkontrolliert per Bogenlampe in den Strafraum geschlagen, wo Paul Kramp diesen per Kopf verlängern kann und dieser in die lange Ecke zum Ausgleich trudelt. Nur drei Minuten später eine in der Entstehung fast identische Szene und wieder klingelt es im Gehäuse unseres Teams: Wieder wird der Ball auf der Außenbahn verloren, von wo aus Sven Paukisch direkt in den Strafraum zieht und aus spitzem Winkel zur Führung verwandelt. Lichterfeld schien geschockt, doch es sollte so weiter gehen – denn auch der dritte Torschuss nur eine Minute später sollte im eigenen Gehäuse landen. Als wären die beiden ersten Tore nicht schon unnötig genug gewesen, ist es hier jedoch kaum zu verteidigen, denn Jens Lehmann bekommt den Ball ca. 25 Meter vor dem Tor auf den Fuß, zieht direkt ab und der Ball landet direkt im Knick – ein Sonntagsschuss, der für unseren Keeper Tim Lehmann nicht zu halten war. Weitere zwei Minuten später dann der vierte Abschluss der Gäste – und wie sollte es anders sein – der vierte Treffer. Einen lang geschlagenen Ball erreicht Paul Kramp an der Strafraumecke und lupft diesen über den heraus eilenden Tim zur 4:1-Führung innerhalb von nur sechs Minuten. Keiner auf dem Platz oder auch neben diesem hatte so etwas wohl schon einmal zuvor erlebt. Das Ergebnis jedoch mehr als ernüchternd. Unsere Blau-Weißen steckten den Kopf aber keinesfalls bereits nach dieser viertel Stunde in den Sand, sondern erzielten bereits im Gegenzug den vermeintlichen Anschlusstreffer. Einen Steilpass will ein Gästeverteidiger zu seinem Keeper blocken, doch Niklas Neuber kann diesen weiter spitzeln und im Tor unterbringen – mit einiger Verzögerung hatte der Schiedsrichter aber anscheinend ein vorangegangenes Foul von Niklas gesehen und gab den Treffer nicht – wie gesagt, das Glück schien nicht auf unserer Seite zu sein. Trotzdem ließ sich das Team nicht einkriegen und gab nun nochmals richtig Gas. So auch Dennis Pawlak, der in der 18. Minute den Ball an der Mittellinie erobert, den Turbo zündet und an drei Gegenspielern vorbei zieht, um sich im Strafraum ein Herz zu fassen und den Ball ins Dreiangel zu nageln. Lichterfeld schöpfte nun wieder mehr und mehr Mut und drückte weiter auf das Tor der Gäste. Bereits in der 22. Minute ist es schließlich Nico Kloditz, der von Niklas Neuber den Ball durchgesteckt bekommt und eiskalt verwertet zum 4:3-Anschlusstreffer. Unsere Jungs nun mit sehr viel Druck und einigen guten Möglichkeiten, jedoch scheiterte man entweder am Gästekeeper oder an der eigenen Genauigkeit im Abschluss. Eine weitere gefährliche Chance der Gäste hatte man jedoch auch noch zu überstehen, doch den Abschluss von Paul Kramp kann Tim Lehmann mit dem Fuß an den Pfosten lenken. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich für unsere Blau-Weißen dann fast mit dem Pausenpfiff. Zunächst wird Nico Kloditz, als er in den Strafraum eindringt, unsanft von den Beinen geholt und Sekunden später auch noch Niklas Neuber, bei dem der Ball landet. Klare Entscheidung: Wieder Elfmeter, doch auch dieser wollte nun nicht mehr ins Tor und Niklas scheitert in seinem zweiten Versuch am Pfosten. So geht es trotz druckvollem Spiel und besten Möglichkeiten mit 4:3 für die Spielgemeinschaft in die Kabinen.

Nach der Pause dann ein Spiel mit deutlich weniger offenem Visier. Der Gast schien nun vor allem darauf bedacht möglichst wenig Chancen zuzulassen, und die Lücken in der Defensive zu schließen, indem man deutlich tiefer stand und die Bälle deutlich klarer klärte. Diese landeten häufig im Aus aber teilweise auch als gezielter langer Ball in der Spitze bei Jens Lehmann, der jedoch häufig auf sich allein gestellt war und meistens in der Lichterfelder Defensive gut gestellt wurde. Die Offensivaktionen unserer Jungs schienen nun jedoch durch den tief stehenden Gegner bei weitem nicht mehr so druckvoll und zwingend, wie noch in Hälfte eins. Der Wille war durchaus da und bis zum Schlusspfiff zu erkennen, allerdings fehlte es an zwingenden Möglichkeiten. Die beste Chance der zweiten Halbzeit hatte gar der Gast, nachdem sich Jens Lehmann einen schon verloren geglaubten Ball an der Grundlinie noch erlaufen konnte und aus spitzem Winkel auf’s Tor schob, wo Volker Richter im letzten Moment auf der Linie klären konnte. Da dies jedoch die einzig nennenswerte Chance der zweiten Halbzeit durch die Gäste war und Lichterfeld offensiv der letzte Pass oder Konsequenz im Abschluss fehlte, gelang es der Spielgemeinschaft letztendlich doch, das Ergebnis über die Zeit zu bringen.

Chancen hatte diese Begegnung auf beiden Seiten für mehrere Spiele, sodass es eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte. Letztendlich war es trotzdem der Gast, der das eine Tor mehr erzielte und sich in nur sechs Spielminuten zum Sieger der Partie machte. Unser Team bezahlt letztendlich viel Lehrgeld und hat an diesem Tag auch nicht das nötige Glück, um die Partie für sich zu entscheiden. Die Einstellung nach dem hohen Rückstand war jedoch lobenswert, wurde nur nicht gekrönt und belohnt.

 

Fotos von Julia Ksienrzyk und Stefanie Gronert

21. August 2017